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Brauchen Schwimmer zusätzlich Vitamine und Spurenelemente?





Viele SchwimmerInnen nehmen beträchtliche Mengen Vitamine zu sich in der Hoffnung, einen Wettkampfvorteil zu erreichen.

Diese Praxis der Nahrungssupplementierung ist schon seit langem gängig im Leistungssport. Sie scheint ziemlich harmlos zu sein, und vielleicht bringt es einige Zehntel oder sogar Sekunden.

Es tut mir leid, aber die Forschung konnte bisher den wissenschaftlich gesicherten Nachweis des Nutzens für die SportlerInnen nicht erbringen, obwohl man selbst in der Fachliteretaur immer wieder liest, es nütze etwas, zusätzliche Vitamine zu schlucken. Einen Nutzen hat es aber ganz sicher: Einen gesicherten Umsatz für die Pharmaindustrie, den Zwischenhandel und die Verkaufsstellen!

Megadosen von Vitamin A kann toxisch wirken. Vitamin C neutralisiert Sauerstoffradikale, zuviel Vitamin C bildet aber Sauerstoffradikale! Wieviel bei langfristiger Einnahme von Vitaminen und Spurenelemente noch als gesund gilt, ist leider nicht bekannt.

Nur wenn eine Person einen Mangel hat, ist ein Nutzen nachgewiesen. Z.B. bei Eisenmangel ist die Ausdauerleistungsfähigkeit beträchtlich erniedrigt, weil der Sauerstofftransport im Blut von den Lungen zu den Muskeln beeinträchtigt ist.

Auch die Immunabwehr gegen Infektionskrankheiten kann bei normal Ernährten durch Supplemente nicht verbessert werden - das war bis vor kurzem zumindest die Lehrmeinung. In den USA zirkulieren jetzt Berichte, wonach durch den erhöhten Sauerstoffumsatz im sporttreibenden Körper sogenannte Sauerstoffradikale gebildet werden, das sind chemisch besonders aggressive Varianten des Sauerstoffs. Sauerstoffradikale schädigen gemäss der Theorie die Muskelzellen und insbesondere auch die weissen Blutkörperchen. Die Folge: Raschere Alterung, mehr entzündete Muskeln und mehr Infektionskrankheiten.

Als Gegenmittel werden in den USA nun sogenannte Antioxidantien in den Verkauf gebracht, die die Sauerstoffradikale unschädlich machen sollen. Dabei handelt es sich um die Vitamine D, E und C.

Die Theorie tönt plausibel - aber bewiesen nicht, dass es sich im Körper genauso verhält. Es kann auch sein, dass AusdauersportlerInnen sich daran gewöhnt haben, mit dem Mehr an Sauerstoffradikalen fertig zu werden. Erstaunlich wäre das ja nicht, es würde sich um einen natürlichen Anpassungsprozess an den Trainingsreiz handeln.

Es gibt auch warnende Stimmen: In einer grossen Studie wurde gezeigt, dass zuviel Vitamine D und E krebserregend sind. Die Studie musste vorzeitig abgebrochen werden ... [Mehr zum Thema Vitaminüberdosis]

Das Wichtigste ist nach wie vor, dass man sich abwechslungsreich und ausgewogen ernährt. Man sollte jeden Tag frische Früchte und Gemüse essen. Dann besteht für normale AthletInnen keine Gefahr, dass eine Mangelernährung und damit eine Leistungseinbusse auftreten kann.

[Neue Informationen zu diesem Thema 26.6.2001]



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