Stand: 1. Mai 1997

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Ratgeber

Laufen gegen Depression

Neue Zürcher Zeitung Nr. 99 vom 30.4.97, Seite 79

Von Barbara Kunz

Seit längerem ist bekannt, dass ein regelmässiges körperliches Training bei gesunden Menschen depressive Gefühle vertreiben hilft. Ein vorläufiges Teilergebnis einer fünfjährigen Studie, welche den Einfluss von Medikamenten mit dem Nutzen von körperlichem Training vergleicht, sagt nun, dass kurze, aber angestrengte körperliche Betätigung die Symptome einer klinischen Depression vorübergehend zum Verschwinden bringen kann. Die Studie wird vom Duke University Hospital Center durchgeführt. 55 depressive Patienten liefen während bis zu 14 Minuten auf einer Tretmühle, so schnell sie konnten. Vor und nach dem Versuch wurde mit ihnen ein standardisierter Test zur Erfassung ihrer Gefühlslage durchgeführt. Im Schnitt reduzierte der Lauf Symptome der Depression um 82 Prozent. Der Grad ihrer Depression hatte dabei keinen Einfluss darauf, wie stark die Symptome durch den Lauf zurückgingen. Fast alle Patienten fühlten sich nach dem Test mehr energiegeladen und unternehmungslustiger als zuvor. Nicht klar ist, wieweit das Gefühl, den Test erfolgreich beendet zu haben, und nicht der Lauf an sich die Symptome verbessert. Die vorläufigen Resultate weisen aber darauf hin, dass kurze, heftige körperliche Aktivität den Bedarf an Medikamenten verringern helfen kann.

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