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Pull Buoy: Die Tücke mit der Krücke.

© 2018 Felix Gmünder

Pull Buoy: Don't touch the crutch - it might hurt your swimming much!

© 2018 Felix Gmünder
Pull Buoy Schwimmen Swimming
Deine Wasserlage und Körperhaltung macht dich entweder stromlinienförmig und schneller, oder sie erzeugt Widerstand und bremst. Das Problem ist theoretisch einfach zu lösen. In der Praxis bedeutet es verstehen, um was es geht und dann Üben, Üben, Üben. Your body position either effectively streamlines you--making you faster--or creates drag--slowing you down. In theory this problem is easy to fix. In practice it means a lot of understanding and hours and hours practising.

Für was werden Pull Buoys empfohlen?

Stellvertretend für viele, die Pull Buoys empfehlen, sei folgendes Zitat:
"Es handelt sich um leichtes, schwimmendes Material das zwischen die Oberschenkel geklemmt wird, damit man nur mit den Armen Schwimmen kann. Sie ermöglichen es sowohl deine Schulter- und Armkraft zu trainieren, als auch, weil die Beine ruhig gestellt sind und Auftrieb erhalten, dich auf Kopf- und Körperhaltung und Hand- und Armstellung im Wasser zu konzentrieren. Verwende das Pull Buoy wenn du Mühe mit der Atmung hast und/oder wenn du nur kurze Distanz schwimmen kannst. Wenn du feststellst, dass du schneller ziehen als schwimmen kannst, weil der Pull Buoy deine Beine ohne Anstrengung in eine stromlinienförmige Wasserlage bringt, dann musst du deine Wasserlage überprüfen, damit du beim normalen Schwimmen den durch die Beine erzeugten Widerstand reduzieren kannst."

What are Pull Buoys recommended for?

Representative of the many that recommend pull buoys the following text is quoted:
"They are light buoyant material and are placed between your thighs for arms only swimming. They are not only great for developing your shoulder/arm strength but since your legs are immobilized and supported, they help you to think about and focus on head/body position and hand/arm placement in the water. Use a pull buoy if you are have a tough time breathing and/or can only swim short distances. If you notice you are able to pull much faster than you can swim because the buoy elevates your legs into a streamlined position without any effort, then you need to re-evaluate your body position to reduce the drag from your legs during regular swimming."
Dieses Zitat regt zum Nachdenken an. Gehörst du zu den Leuten, die lieber mit Pull Buoy (oder mit einem Wetsuit) Crawl oder Rückencrawl schwimmen als ohne? Die mit Pull Buoy schneller schwimmen als ohne? Die mit Pull Buoy leichter Atmen als ohne? Dann solltest du eigentlich an der Verbesserung deiner Wasserlage und deiner Kopfhaltung arbeiten. Der Pull Buoy dient als Krücke für "behinderte" Schwimmer, um eine falsche Wasserlage und Kopfhaltung auszugleichen. Das einzig Positive am Schwimmen mit einem Pull Buoy ist zu spüren, wie leicht und schnell man schwimmen könnte, wenn die Hüfte und die Beine nicht absinken würden, und dass man Atmen könnte ohne Wasser zu schlucken.

Darüber hinaus verhindern Pull Buoys zu Lernen, wie man den Beinschlag im Crawl und Rückencrawl zur Einleitung der Körperdrehung um die Längsachse einsetzt.
This quotation is food for thought. Are you one of those people who prefer to use a pull buoy or a wetsuit when swimming freestyle or backstroke? Can you swim faster with a pull buoy than without? Is it more comfortable to breathe when you have the floating aid between your legs? Then, actually, you ought to work on your body and head position. The pull buoy acts as a crutch for the "disabled" swimmer, namely to compensate wrong body and head position. The only positive thing about pull buoys is that they show you how easy and fast you could swim if only your hips and legs would not sink, and you could breathe without fearing water coming into your airway.

In addition, pull buoys prevent you to learn how to initiate long axis body rotation with your kick.

Wasserlage

Im Wasser wirken auf deinen Körper zwei Kräfte: Schwerkraft und Auftrieb. Eine gute Schwimmerin, ein guter Schwimmer, nützt die beiden Kräfte so aus, dass die verschwendete Energie zum Aufrechterhalten der richtigen Wasserlage minimal ist. Auf dem Land gibt es zwei ideale Positionen um den Aufwand gering zu halten und sich zu entspannen: Entweder Liegen oder Stehen. Bei allen Positionen dazwischen muss man teilweise sehr viel Energie aufwenden um die Position zu halten oder um nicht zu stürzen. Im Wasser muss man im Crawl und Rückencrawl versuchen den Auftrieb und die Schwerkraft so zu nutzen, dass der Körper horizontal bleibt, ohne dass die Hüfte und die Beine absinken. Den Beinschlag wollen wir für den Vortrieb und die Unterstützung der Rotation um die Körperlängsachse einsetzen, und nicht um zu verhindern, dass die Beine absinken.

Body Position

In the water two forces act on your body—gravity and buoyancy. A good swimmer exploits both forces so that she or he can minimize wasted energy for maintaining perfect balance and body position. On dry land there are 2 ideal body positions that minimize muscular effort and allow you to completely relax—either perfectly horizontal or standing straight upright. Anywhere in-between results in extra tension in some part of our bodies, more muscular effort and a higher energy cost and that is simply not efficient. In the water, while swimming freestyle and backstroke, we have to learn to exploit gravity and buoyancy to maintain a horizontal body position with the hips and legs at the surface. Kicking is meant to create propulsion and to support long axis body rotation, not to prevent them from sinking.

Das Problem

Betrachte einen Torpedo: schlank, stromlinienförmig, schnell. Er gleitet mit wenig Aufwand durchs Wasser praktisch ohne Wellen und Fahrwasser zu erzeugen. Verschiebt man den Schwerpunkt nach hinten oder den Auftriebspunkt nach vorne, zeigt die Nase nach oben und der Schwanz sinkt nach unten. Der Torpedo wird langsamer und erzeugt mehr Fahrwasser, möglicherweise wird er vom Kurs abkommen. Einige Schwimmer schwimmen genau so. Die Ursache liegt häufig in der Kopfhaltung.

Effizientes Crawlschwimmen (und Rückencrawlschwimmen) verlangt erstens eine gestreckte Körperhaltung und horizontale Wasserlage, und zweitens ein Rollen des Körpers, welches einen längeren Zug und das Atmen ermöglicht ohne die ideale Wasserlage aufzugeben. Auf den ersten Blick ist das Problem beim Rollen, dass das Gesicht bei horizontaler Körperhaltung praktisch an der Wasseroberfläche bleibt, was das Atmen erschwert.

Die meisten reagieren darauf indem sie zum Atmen den Kopf aus dem Wasser heben. Dadurch sinken die Hüfte und die Beine weit unter die Oberfläche ab und die schöne Torpedo-Wasserlage geht verloren. Wir sind weder horizontal noch entspannt. Stattdessen werden wir langsamer und ermüden schneller, weil wir einen Teil der Energie für das Überwinden des grösseren Wasserwiderstandes und das Heben des Kopfes brauchen.

The Problem

Consider a torpedo—sleek, streamlined, fast—it slices through the water with very little waves and wake and with very little power required to propel it. Now, shift its center of mass behind the center of buoyancy or the center of buoyancy to the nose , the nose pops up and the tail hangs lower in the water. You know that it will slow down, leave a bigger wake and likely veer off course. Some of us swim this way. In swimming, head position is often the root of this problem.

Swimming an efficient freestyle (and backstroke) requires an elongated, horizontal body position, a body roll which allows a longer reach and provides for regular breathing without giving up the ideal body position. The problem is at first sight, rolling to the side when correctly balanced (horizontal) leaves our head underwater...where it's hard to breathe.

Most of us react to this uncomfortable feeling by lifting our heads to breathe. As a consequence our hips and legs drop well below the surface, negating our sleek, torpedo-like body position. Now, we're not horizontal and not relaxed either. Consequently, we can't swim as fast and we tire more quickly because we need part of the energy to overcome increased drag and to lift our head clear of the water.

Die Lösung

Die Lösung ist zu Lernen, wie man auf der Seite atmen kann ohne den Kopf zu heben und ohne dass die Hüfte und die Beine absinken. Auf unserer Website findest du alle Informationen, die du dafür brauchst:

The Solution

The solution is to learn how to breathe on our side without lifting our head, which makes the hip and legs sink. On this website you can find all the material to get familiar with this concept:

Was tun mit dem Pull Buoy?

Wenn du die richtige Wasserlage und Körperhaltung annähernd beherrscht, verwende den Pull Buoy nicht mehr. Falls du dich noch im steil ansteigenden Teil der Lernkurve befindest, kannst du ihn evtl. noch gebrauchen, um dein kinästhetisches Gefühl für die richtige Wasserlage zu schärfen: Hüfte und Beine an der Wasseroberfläche. Versuche dann ohne Pull Buoy die Wasserlage und Körperhaltung zu imitieren und den Armzug fürs Gleiten auszunützen (Front Quadrant Swimming).

Soll ich einen Wetsuit gebrauchen?

Wetsuits wurden für das Schwimmen im kalten Wasser entwickelt. Als Nebeneffekt lösen sie umgehend noch das Problem der Wasserlage: mittelmässige bis schlechte Schwimmer werden 3-5 % schneller. Wenn du im kalten Wasser schwimmen musst oder an einem Triathlon teilnimst, wo alle einen tragen, geht das in Ordnung. Wenn du aber richtig Schwimmen lernen willst solltest du ihn besser nicht anziehen.

Ist der Pull Buoy mit einem Schlauch um die Fussgelenke und Paddels ein gutes Trainingsmittel?

In einigen Vereinen werden Pull Buoys in Kombination mit einem Schlauch um die Füsse (erhöht den Wasserwiderstand) und Paddles als Mittel zum schwimmartspezifischen Trainieren der Zugmuskulatur (Arme, Rumpf) eingesetzt. Die Belastung kann durch die Grösse der Paddles bis weit in den anaeroben Bereich variiert werden. Wenn man schnell schwimmt handelt sich um eine Mischung der "Sprint-assisted" und "Sprint-resisted" Trainingsmethode.

Trainer, die diese Trainingsform befürworten weisen darauf hin, dass auf diese Weise ein schwimmspezifisches "Krafttraining" möglich sei. Das Schwimmen mit Paddels und erhöhtem Widerstand führe zu einer Steigerung des anaeroben Stoffwechsels im Muskel. Als Folge finde im Muskel eine Verbesserung der Kapillarisierung statt, die auf die Ausdauer wegen des verbesserten Sauerstofftransportes einen kleinen Einfluss habe. Andere Trainer sind skeptisch, weil erstens der Pull Buoy und die Paddles die Grob- und Feinkoordination zwischen Beinschlag, Armzug und Körperrotation störe und zweitens die Verletzungsgefahr für die Schultern sehr gross sei. Diese Trainer kombinieren "Sprint-resisted" und "Sprint-assisted" durch die Verwendung von Flossen und Fallschirmen (ohne Paddles). Vertreter beider Ansichten sind sich darin einig, dass alle diese Trainingsformen nur für Eliteschwimmer mit guter Technik und jahrelangem Trainingsaufbau bestimmt sind. Es gibt übrigens sehr erfolgreiche Schwimmerinnen und Schwimmer aus beiden "Lagern".

Dieser Artikel wurde inspiriert durch Emmet Hines, Headcoach von H2ouston Swims [Of Air and Gravity].

What should I do with my pull buoy?

Once you have learned proper balance and body position you should not use a pull buoy again. If, however, you are still in the steep part of the learning curve you might benefit using it from time to time to sharpen your kinesthetic sense of how it feels to have your hips and legs effortlessly supported and how that you can use your armpull to simply glide forward. Then try to replicate this sensation without the buoy (Front Quadrant Swimming).

Can I use a wetsuit?

Wetsuits were designed to keep you warm in cold water. As a side effect they instantly solve the balance problem and you can swim about 3-5 % faster if you are a average to bad swimmer. If you have to swim in cold water or if you participate to a triathlon where everybody wears one you should put it on of course. However, if you want to learn to learn to swim properly don't don it.

Is it useful to train with pull buoy, tube around the ankles, and paddles?

Some swimming teams use pull buoys in combination with tubes around their ankles (to increase resistance), and paddles as a means to specifically train arm and trunk muscles involved in generating propulsion. The load can be varied by the size if the paddles until anaerobic loads are reached. If you try to swim fast this training method is a combination of sprint-assisted and sprint-resisted training.

Coaches favouring this approach suggest that a stroke specific "strength training" is possible. They claim that swimming with paddles and increased resistance means training of the anaerobic metabolism in the muscle. One effect in "strength-trained" muscles is an increase in capillarization which perhaps has a small effect on endurance capacity purely by facilitating oxygen delivery to working muscles. Other coaches are sceptical about the tube. They argue that firstly, co-ordination of kick, pulling and body rotation is hampered, and that secondly, the danger of damaging your shoulders is substantial. These coaches combine sprint-assisted and sprint-resisted training by using fins and parachutes simultaneously (no paddles).

Supporters of both views stress that the training aids mentioned above are meant for elite swimmers only with proper swimming technique and a thorough physical background. By the way, there are very successful swimmers coming from both camps.

The inspiration for this article came from Emmet Hines, Headcoach of H2ouston Swims [Of Air and Gravity].


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