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The English Channel Swim - von einer psychologischen Warte aus betrachtet

Von Jürg Schmid

Successful English Channel Swimming: A Psychological Perspective

By Jürg Schmid


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Die Durchquerung des Ärmelkanals ist für Schwimmerinnen und Schwimmer physisch wie psychisch eine grosse Herausforderung. Für die meisten ist sie gar zu gross, denn gut 90 % der Schwimmer/ innen, die zu diesem Unternehmen starten, kommen nicht ans Ziel. Hollander und Acevedo, der selbst zweimal am Ärmelkanal gescheitert ist, haben in ihrer Studie acht erfolgreiche Kanalschwimmern/-innen unter anderem dazu befragt, wie sie sich auf die Traversierung vorbereitet haben, welche mentalen Strategien sie dabei angewandt haben und was sie anderen Schwimmern/ innen raten, die ebenfalls den Kanal meistern wollen. Diese Studie dürfte Athleten/ innen interessieren, welche die Teilnahme an einem Ultralangstreckenschwimmen planen oder die sich allgemein mit psychologischen Aspekten im Ausdauersport befassen. Swimming the English Channel is a challenge for both body and mind. For many swimmers it is too high a challenge for approximately 90 % of all athletes who set out do not complete their swim. Hollander and Acevedo, a committed swimmer who failed twice in this endeavour, conducted interviews with eight athletes who successfully crossed the Channel. The purpose of the study was to examine psychological characteristics and reflective meanings of these athletes. Of particular interest was how they prepared for the swim, which mental strategies they used to overcome difficulties and what tips they would give athletes who wanted to reach excellence. This study might be of interest to swimmers who plan an ultra long-distance race or who are into psychological aspects in endurance sports.

Source: Cambridge University Swimming and Waterpolo Club

1. Einleitung

Auf den 34 Kilometern (27 Meilen), welche die Überquerung des Ärmelkanals von den Shakespeare Cliffs in Dover (England) nach Cap Gris-Nez (Frankreich) misst, werden die Schwimmer/-innen mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert wie etwa Gezeiten, Unterkühlung oder Langeweile. Die physischen und psychischen Reaktionen auf diese Probleme entscheiden darüber, ob der Versuch, den Kanal zu überqueren, erfolgreich verläuft oder nicht.
Zu den Fragen, denen die beiden Sportwissenschafter Hollander und Acevedo in ihrer Studie nachgegangen sind, gehören unter anderem:
  1. Was charakterisiert die Einstellung («Geisteshaltung») dieser Ultralangstreckenschwimmer/ innen gegenüber ihrem Vorhaben?
  2. Wie haben die sich physisch vorbereitet?
  3. Welche mentalen Strategien haben sie eingesetzt, um das Unternehmen erfolgreich zu beenden?
  4. Wie war das Befinden der Schwimmer/ innen während der Traversierung?
  5. Was bedeutet es für sie, den Kanal traversiert zu haben?
  6. Was empfehlen die Schwimmern/ innen anderen Athleten/ innen, die ebenfalls den Kanal meistern wollen?


2. Methodisches Vorgehen

Zur Klärung dieser Fragen wurde Interviews mit 8 Schwimmern/ innen geführt, welche den Ärmelkanal erfolgreich bewältigt haben, und zwar mit 3 Männern im Alter von durchschnittlich 42 Jahren (minimal 23, maximal 72 Jahre) sowie 5 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren (minimal 24, maximal 31). Charakteristisch für die Stichprobe ist zudem, dass 2 Athleten/ innen beim ersten Anlauf gescheitert sind und dass 3 Athleten/ innen mehrfach erfolgreich durch den Kanal geschwommen sind (zweimal bis maximal einundreissig Mal).


3. Ergebnisse

Die Autoren der Studie gliedern die Befunde nach der Reihenfolge der oben aufgelisteten Fragen. Um die Befunde zu veranschaulichen, wird verschiedentlich auf konkrete Interviewaussagen zurückgegriffen.


3.1. Einstellung zur Traversierung («Geisteshaltung»)

Zwei Arten von Geisteshaltung (Einstellungen) sind für die befragten Schwimmer/ innen typisch – man könnte sie Erfolgszuversicht (oder Selbstvertrauen) und mentale Härte bezeichnen. Eine Aussage, welche diese beiden Haltungen gut veranschaulicht, ist folgende: «Wenn du dir einmal den Kanal in den Kopf gesetzt hast, dann musst du deine Gedanken kanalisieren: Du darfst nur noch diesen Kanal im Kopf haben. … Und du weisst, dass du es nach Frankreich schaffst und dass dich niemand davon abhalten kann.»


3.2. Physische Vorbereitung auf die Traversierung

Wie haben sich die befragten erfolgreiche Schwimmer/ innen physisch auf die Distanz, die Kälte und weitere für das Schwimmen im Kanal spezifischen Umgebungsfaktoren vorbereitet? Zu den physischen Vorbereitungsmassnahmen gehörten die Steigerung des Trainingsumfangs und die Aufnahme eines geregelten Krafttrainings. Diese Massnahmen sind weitestgehend selbsterklärend; anders sieht es aber bei folgenden Massnahmen aus:
  • Um auf die extremen (Witterungs)-Bedingungen vorbereitet zu sein, vor allem das kalte Wasser, die starke Strömung und die hohen Wellen, haben einige Schwimmer/ innen an spezifischen Orten trainiert (z. B. in die San Francisco Bay) mit der Idee, in Gewässern zu schwimmen, die noch extremer sind als der Ärmelkanal. Andere haben nachtsüber trainiert, und wieder andere haben bis in den Spätherbst oder gar Winter hinein im offenen Gewässer geschwommen.
  • Einige Schwimmer/ innen auch das Erbrechen trainiert. Hintergrund davon ist die Erfahrung, dass sich immer wieder Schwimmer/ innnen während der Traversierung als Folge des Wellengangs, des geschluckten Salzwassers oder psychischer Schwierigkeiten übergeben müssen.
  • Schliesslich ist darauf hingewiesen worden, dass es im kalten Meer alles andere als einfach ist, Wasser zu lassen. Deshalb wurde auch das Urinieren eigens geübt.

1. Introduction

When swimmers set out from the Shakespeare Cliffs in Dover (England) to cross the English Channel and reach Cap Gris Nez (France) after 34 kilometers (27 miles), they will most probably experience several obstacles like changing tides, hypothermia, and mental boredom. The physical and psychological responses to these obstacles will decide the potential for success of the swimmers. Against this background, Hollander and Acevedo, two sports scientists, sought to answer the following questions:
  1. What describes best the cognitive orientation toward the Channel swim?
  2. How did the swimmers prepare physically (and mentally) for this swim?
  3. What mental strategies did they use to help them complete the swim?
  4. What did the swimmers experience while crossing the Channel?
  5. What does it mean to have swum the Channel?
  6. What tips would they give athletes to achieve excellence in open water swimming?


2. Methods

In order to answer these questions, Hollander and Acevedo recruited 8 swimmers who completed the English Channel crossing and interviewed them on two occasions. The sample included 3 males and 5 females. The mean age of the males was 42 years, and the ages ranged from 23 to 72. The mean age of the females was 29 years (range: 24 to 31 years). The sample represented swimmers with a wide variety of experience with the Channel swim: 2 athletes failed it on their first approach, and 3 athletes completed it before – at least two times and thirty-one times at the most.


3. Results

The results of the interviews are rendered in the order in which the questions appear in the list above. Besides, in order to illustrate the findings, they are sporadically accompanied by quotes that better express the underlying ideas.


3.1. Cognitive orientations ("mind sets")

The cognitive orientations that emerged from the interviews were certainty of completion (confidence) and mental toughness. The comment that best depicted these orientations was: "When you swim the Channel you've just got to channel your mind. … You're going to make it to the other side and nothing else is going to stop you."


3.2. Physical preparation for the swim

What specific training procedures did the swimmers engage in to prepare for the distance, cold, and unique conditions of the Channel? Some of the procedures the swimmers mentioned included training in extreme conditions and weather, progressive mileage increases, and weight training. While many of these procedures are self-explanatory, some require clarification:
  • In order to be prepared for the extreme conditions and cold weather, that is strong currents, high waves, and cold water, some swimmers trained in specific places were the conditions tended to be even more extreme than in the English Channel. Other swimmers trained nights, or stayed in the open water as long as they could, that is until the time of the year when it started to get cold.
  • Some swimmers practiced vomiting. The reason for this is that vomiting from too much ingestion of salt water paired with the undulation of waves and anxiety or panic is a distressing experience for many swimmers and critical to success.
  • Urinating: "That is another thing you got to learn: to urinate in cold water. So I'd wear a lose suit and practice peeing."

Source: Cambridge University Swimming and Waterpolo Club

3.3. Mentale Strategien während der Traversierung

Zu den kognitiven (oder mentalen) Strategien, welche die Schwimmer/ innen dabei unterstützt haben, durchzuhalten und durchzukommen, gehören: Untergliederung der Strecke oder der Zeit in einzelne Abschnitte (Kompartimentierung), Selbstgespräche, Aufmerksamkeitssteuerung und bewusste Ablenkung (Dissoziation).
  • Kompartimentierung: Verschiedene Schwimmer/ innen haben die Strecke in Drittel eingeteilt, andere haben einen Countdwon gemacht und die Stunden bis Null heruntergezählt. Diese Strategie hat dazu beigetragen, während der langen und repetitiven Aufgabe fokussiert zu bleiben und das Unterfangen in – gedanklich – besser handhabbare Teile zu gliedern.
  • Positive Selbstgespräche: «Wenn du ins Wasser steigst, muss du dir tausendmal vorsagen, dass du es schaffst. Ich kann nicht sagen, wie oft ich dies in den letzten ein, zwei Jahren zu mir gesagt habe.»
  • Aufmerksamkeitssteuerung: Einige Schwimmer/ innen haben sich Strategien zurechtgelegt und genutzt, um mit den physischen Schmerzen besser zurechtzukommen oder die Ängste vor der kalten und dunklen Umgebung im Ärmelkanal abzubauen. «Es gibt Momente, in denen du den Kopf abstellst, um nicht mitzubekommen, wie dein Körper schreit.» – «Wenn immer ich Angst bekommen habe, dann habe ich mich auf meine Atmung und meine Schwimmtechnik konzentriert: Ich habe die Angst ausgeamtet und weggeschoben.»
  • Einige Schwimmer/ innen haben bewusst Ablenkung gesucht, etwa bei aufkommenden Gefühlen von Niedergeschlagenheit oder einsetzenden Schmerzen, und zwar in Form von Singen.

3.3. Cognitive strategies during the swim

Among the most notable cognitive or mental strategies that the swimmers employed in order to persevere in the Channel were: compartmentalization of time and swimming distance, positive self-talk, attention control, and strategic dissociation.
  • Compartmentalization of time and swimming distance was a strategy that was used by many of the interviewed swimmers. It helped them to achieve a specific focus while engaging in the long repetitive physical task of swimming, particularly to brake up their thoughts into smaller and more manageable parts. Some partitioned the swim into thirds, others swimmers counted down the hours.
  • Positive self-talk was represented in the following: "… when you step into the water you have to tell yourself a thousand times I can swim the Channel. I can swim the Channel. I can't tell you how many times over the past year, two years I have said that to myself."
  • Attentional control techniques were employed by some swimmers to refocus physical pain and fears from the dark and cold environment of the Channel waters. There are times where you switch off your mind to what your body is screaming at you." – "Whenever I get scared, I just go back to my breathing and my stroke. I exhale the fears and push the fears away."
  • Strategic dissociation was noted by some swimmers in the form of rhythmic singing. It helped them to distract themselves from physical pain or to overcome feelings of depression.

3.4. Befinden während der Traversierung

Die Antworten der Schwimmer/ innen auf die Frage, wie ihr Befinden während der Traversierung war, haben die Autoren der Studie, Hollander und Acevedo (2000), in drei Phasen unterteilt: Anfang, Mitte und Ende.
  • Die meisten Schwimmer/ innen haben den Anfang als aufregend und relativ freudvoll erlebt. Das Schwimmen sei ihnen leicht gefallen.
  • Der mittlere Abschnitt war im Allgemeinen durch ein deutlich weniger positives Befinden gekennzeichnet. Die Schwimmer/ innen kämpften mit unliebsamen Begegnungen mit der Meeresfauna (z. B. Quallen), vor allem aber mit Schmerzen in den Armen, im Nacken und im Magen. Dabei handelte es sich um einen besonderen, nämlich «kalten» Schmerz: Er gehe tief, und man wisse, dass man sich kaum mehr davon erholen könne. Auch mit denkerischen Schwierigkeiten waren die Schwimmer/ innen konfrontiert: Während man am Anfang noch an viele unterschiedliche Dinge denke, enge sich der Horizont nach ein paar Stunden stark ein, und das Denken könne aussetzen. Jedenfalls konnten sich einige Schwimmer/ innen kaum mehr an die letzten Stunden im Wasser erinnern: Sie seien nur noch geschwommen. Den Schwimmern/ innen hat auch die Einsamkeit zu schaffen gemacht – trotz der Begleitung auf dem Boot – sowie Gefühle der Niedergeschlagenheit. Eine besonders schwierige Erfahrung sei es, die Küste Frankreichs in einer bestimmten Distanz vor sich zu sehen und nach ein, zwei Stunden Schwimmen festzustellen, dass sie überhaupt nicht näher gekommen ist.
  • Der letzte Abschnitt der Traversierung kann zwei Erlebensqualitäten annehmen: Freude oder geradezu Euphorie, weil ein Ziel erreicht worden ist, aber auch Niedergeschlagenheit, ein Gefühl der Leere oder Enttäuschung. Offenbar kann es Schwierigkeiten machen, sehr viel Zeit und Energie in das Unternehmen zu stecken und dann, wenn das Ziel geschafft ist, zu realisieren, dass nun alles vorbei ist.


3.5. Subjektive Bedeutung der erfolgreichen Traversierung

Auf die Frage, welchen Einfluss das Unternehmen Ärmelkanaltraversierung auf ihr sonstiges Leben genommen hat, nannten die Schwimmer/ innen grösseres Selbstvertrauen, ein Bewusstsein von unermesslichem Potenzial und mehr Erfolg im Berufsalltag. Solche Effekte machten in erster Linie Schwimmer/ innen geltend, für die das Ankommen die zentrale Herausforderung war. Wettkampforientierte Schwimmer/ innen hingegen, bei denen das Unterbieten einer bestimmten Zeit oder eines bestimmten Rekords im Vordergrund stand, schrieben ihrer Kanaltraversierung kaum derartige «philo¬sophische» Bedeutungen zu und sahen auch keine besonderen Effekte auf ihr sonstiges Leben.


3.6. Tipps für (Ultra )Langstreckenschwimmer/ innen

Zum Abschluss der Befragung wurden die Schwimmer/ innen gefragt, welche Tipps anderen Athleten/ innen auf dem Weg geben würden, die im Langstreckenschwimmen ähnliche Ziele verfolgen. Ihre Empfehlungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
  1. Trainiere unter Bedingungen, welche denjenigen im Ärmelkanal möglichst nahe kommen.
  2. Entwickle eine Geisteshaltung, welche dich nicht aufgeben lässt, auch wenn du dich ganz elend fühlst.Denke daran, dass immer Verzögerungen eintreten können. Sei flexibel in Bezug auf den Tag, an dem das Unternehmen gestartet wird.
  3. Unterteile die Traversierung nach Zeit oder Distanz in kleinere – und damit besser überschau und bewältigbare – Abschnitte.
  4. Stelle sicher, dass die Leute auf dem Begleitboot wirklich Personen deines Vertrauens sind und während der Überquerung eine positiven Einfluss auf dich haben.
  5. Arbeite an Strategien, die dir helfen, mit den Schmerzen (in Folge des kalten Wassers) umzugehen. (Mentale Strategien sind besonders wichtig.)
  6. Plane frühzeitig, wie du trainieren und was du machen wirst, sollten während der Vorbereitung oder der Traversierung selbst Notfälle auftreten.

3.4. Phenomenological experiences during the swim

The experiences while swimming were delineated into beginning, middle, and ending experiences.
  • The beginning of the swim was described as exciting, relatively fun and easy.
  • In the middle of the swim, many athletes found it difficult to stay mentally focused in the face of coping with seal life encounters (i. e., jellyfish) and «cold» pain, particularly in the arms, the neck, and the stomach. «Cold pain is different; it's difficult to explain. If you get cold, it gets deep and you know that's hard to recover from.» With mental problems and loneliness, too, the swimmers had to put up with. «As you get farther into the race your perception kind of narrows. You just kind of zone out as you get more tired. In the beginning you think about a lot of things. Later on, you don't really think anymore. … I don't remember too much of the last three hours—I just kind of swam.» – «You can get very depressed. Way out there it's very lonely and even though you've got a boat next to you … but it's just you in the water.» – «… the feeling you get is that you look at it (the French shoreline) and it looks a certain distance, you swim for an hour or two an you look again and it (France) looks the same distance.»
  • Upon completion, the swimmers noted both positive and negative mood states: One the one hand, finishing can be euphoric for a goal has been achieved. On the other hand, it can also result in feelings of unfulfillment or depression. The reason for such feelings may be that the attainment of such a high goal has commanded many sacrifices in terms of personal time, time with significant others, or mental and physical energy. Once this arduous process is complete, feelings of void may arise.


3.5. Reflective meaning of successfully crossing the Channel

The swimmers were asked to reflect on how the English Channel crossing had affected their lives outside of the sport. Some swimmers noted greater self-confidence, an awareness of unlimited potential, and increased occupational effectiveness. These effects were primarily put forth by swimmers who attempted the Channel crossing for intrinsic motives, notably for overcoming a physical and mental obstacle. The reflective meaning for swimmers, however, who attempted to better their personal best or set a new record were of less "philosophical" nature, and based rather on the outcome in terms of their time or their ranking relative to other competitive open-water swimmers.


3.6. Tips for long-distance swimmers

At the end of the interview, the swimmers were asked if they had any suggestions for long-distance swimmers planning to cross the Channel or pursuing similar goals. Their suggestions can be summed up like this:
  1. Train in such a way as to approximate the conditions in the Channel. Train in colder water, practice feeding in rough seas, and be ready to encounter sea life, nausea, and urinating problems.
  2. Develop a strong «mind set» so that no matter what you feel like, you do not give up or stop.
  3. Remember to expect delays and be flexible regarding the day of the swim.
  4. Compartmentalize your swim into smaller sections to make it more manageable.
  5. Make sure the people in your boat are people you trust and are a positive influence during the swim.
  6. Work on strategies to manage the pain of cold water. Mental strategies are particularly important.
  7. Plan in advance where you will stay, how you will train, and what to do in case of emergencies, both while swimming and during preparation.

Source: Cambridge University Swimming and Waterpolo Club

4. Abschliessende Bemerkungen

In ihren abschliessenden Bemerkungen kommentieren die Autoren Holland und Acevedo (2000) einige ihrer Befunde:
  • Sich spezifisch auf die Traversierung vorzubereiten, indem die Trainingsqualität und quantität darauf ausgerichtet wird, ist eine wichtige Massnahme. In den Augen erfolgreicher Schwimmer/ innen ist es aber ebenso wichtig, die speziellen Umgebungseinflüsse im Ärmelkanal möglichst gut zu simulieren und beispielsweise selbst im Winter im offenen Gewässer und in strömungsreichen Gewässern zu trainieren.
  • Unter den spezifischen Trainingsmassnahmen scheinen dem aussen stehenden Beobachter die Strategien zum Umgang mit Magenproblemen etwas weit hergeholt zu sein. Damit fertig zu werden, ist aber fraglos wichtig, da schätzungsweise 80 % aller gescheiterten Versuche, den Kanal zu durchschwimmen, darauf zurückzuführen sind. Auch das Urinieren im kalten Wasser zu trainieren, mutet extrem an. Doch ein derartiges Training habe sich im Ultralangstreck¬schwimmen bewährt.
  • Nach erfolgreicher Traversierung beschrieben die Schwimmer/ innen ihr Befinden nicht nur positiv, sondern auch negativ. Dieser Befund kommt etwas überraschend, da in früheren Untersuchungen mit anderen Ausdauersportlern/ innen kaum Hinweise auf negative Emotionen zu finden sind. Für die Autoren der Studie ist es aber gut nachvollziehbar, dass sich ein Leere ausbreiten kann, wenn man zur Erreichung eines derat hohen Ziels viele Ressourcen aufgewendet und auch sonst grosse Opfer (z. B. im Familien oder Berufsleben) auf sich genommen hat.
  • In der Studie wurden Schwimmer/ innen befragt, denen es gelungen ist, den Kanal zu traversieren. Es ist unklar, ob diese Befunde auch Gültigkeit haben für die anderen 90 % der Schwimmer/ innen, welche sich ohne Erfolg an die Kanalüberquerung heranmachen.


Quelle:

Hollander, D. B. & Acevedo, E. O. (2000). Successful English Channel Swimming: The Peak Experience. The Sport Psychologist, 14, 1-16.


Weitere Informationen zur Traversierung des Ärmelkanals:

4. Concluding Remarks

In their concluding remarks, Holland and Acevedo (2000) comment on some of their findings:
  • Adjusting the quantity and quality of training in practice sessions, is an important preparatory measure. In the eyes of successful ultra long-distance swimmers, however, it is equally important to include specific preparatory behaviors in the training plan such as vomiting, urinating, and practicing in extremely cold and painful conditions.
  • The practice of deliberate vomiting seems to be extreme in a traditional sport training model. However, the ability to cope with stomach problems is of utmost importance because vomiting affects many swimmers and is estimated to be the cause of approximately 80 % of all failed attempts to swim the Channel. Training to urinate may seem to be a rather extreme preparatory behavior, too, but it proved to be useful in this ultra-endurance swim.
  • The study demonstrated that ultra-endurance swimmers experience both positive and negative emotions upon reaching the French shoreline. These findings are somewhat surprising, since in earlier investigations with endurance athletes no such negative feelings have emerged. Yet, for Hollander and Acevedo it is obvious that the attainment of a high goal for which an individual has made many sacrifices (e.g. in the family or working life) may entail a paradoxical joy and sorrow upon completion.
  • The current study examined only successful completers of the Channel swim and, consequently, the results can at the most be representative of approximately 10 % of the entire population that attempts the swim.

Source:

Hollander, D. B. & Acevedo, E. O. (2000). Successful English Channel Swimming: The Peak Experience. The Sport Psychologist, 14, 1-16.


Further information on the Channel swim:



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