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Kaltes Wasser macht hungrig

© Felix Gmünder, Schwimmverein Limmat

Wenn man 45 Minuten in kaltem Wasser trainiert (20°C) ist man hinterher wesentlich hungriger wie wenn man sich die gleiche Zeit in warmem Wasser bewegt (33°C) oder gar nichts tut.

Dies fanden Lesley White und ihre Kollegen in einer Forschungsarbeit heraus [1]. Während und nach dem Training auf einem ins Wasser gestellten Ergometer konnten die Versuchspersonen soviel essen wie sie wollten. Eine dritte Gruppe tat in dieser Zeit nichts (ruhende Kontrollgruppe). Die Energieaufnahme und der Energieverbrauch wurden während und nach dem Training bei 60% VO2max bzw. Ruhe gemessen.

Der Energieaufwand war für beide Wassertemperaturen vergleichbar (rund 510 kCal). Nach dem Training in kaltem Wasser assen die Versuchspersonen durchschnittlich 877 kCal - 44% mehr als die Trainierenden im warmen Wasser und 41% mehr als die ruhenden Versuchspersonen.

Schwimmen ist übrigens grundsätzlich nicht gut geeignet für die Gewichstabnahme. Im Gegenteil, viele Leute nehmen mit Schwimmen sogar noch zu, dies ist seit längerem bekannt. Gwinep zeigte bereits 1987 [2], dass Versuchspersonen in einem 3-monatigem Sportprogramm mit Walking durchschnittlich etwa 8 Kilo abnahmen und mit Radfahren ca. 9 Kilo. Die Schwimmer nahmen 2.5 Kilo zu! Der Körper wird durch kaltes Wasser zum Aufbau von Unterhautfettgewebe angeregt.

Es ist darüber hinaus bekannt, dass man mit Sport nur abnimmt, wenn man sich intensiv und während längerer Zeit bewegt, wie wir berichtet haben [Macht Schwimmen dick?].

[1] White, L.J. et al.: Increased Caloric Intake Soon After Exercise in Cold Water. Int J Sport Nut Exerc 15:1 (2005)
[2] Gwinep, G.: Weight loss without dietary restriction: Efficacy of different forms of aerobic exercise. Am J Sports Med, 15, 275-279 (1987)



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